Katori heute
Yushinkan:
Das Yushinkan-Dojo in Kawasaki, gegründet von Yoshino Sugino Sensei, heute geleitet von seinen Sohn Yukihiro Sugino Sensei, 9. Dan. Der Vertreter dieser Schule in Deutschland ist Ulf Rott Sensei.
Shinbukan:
Das Shinbukan-Dojo in Narita wird geführt von Shihan Otake Risuke mit Vertretern in England, Spanien, Frankreich, Italien und den USA. Der Vertreter in Frankreich ist Michel Coquet. Anmerkung: Es existiert eine Abspaltung, ausgelöst durch Sugawara Sensei, der aus der Schule von Otake hervorgeht und Herausgeber des dreiteiligen Werkes „The Deity and the Sword“ war. Er erhielt das Menkyo kaiden und seine Kyoshi Lizenz im Jahre 1986. Er unterrichtet weiter und hat vor allem in den USA zahlreiche Schüler, sein ältester Schüler heißt Jones Mark.
Yoseikan Budo:
Der Unterricht von Minoru Mochizuki Sensei wird innerhalb des Yoseikan Budo in geänderter Form fortgesetzt. Nachfolger ist sein Sohn Hiroo Mochizuki.
Aikibudo:
Weitgehend vertreten durch Alain Floquet. Hier werden vor allem die geänderten Formen von Minoru Mochizuki Sensei gepflegt, in nahezu allen westlichen Ländern.
Tenshin Shoden Katori Shinto Ryu Budo Suhan Heiho Shinsho:
Geleitet von Hatakeyama Goro Sensei. Er beginnt sein Studium im Jahre 1957 unter Yoshio Sugino und wird der Cheftrainer (Shihan) im Sugino Dojo. Nach dem Tod von Sugino Yoshio im Juni 1998 verlässt Goro Hatakeyama das Yushinkan Dojo aus Gründen der Ethik. Er unterrichtet heute noch in vielen Ländern.
Grundtechniken
Kogeki (Schlagtechniken oder Angriffe):
Maki-uchi
Yoko-men-uchi
Yoko-do-uchi
Yoko-ssune-uchi
Kesa-giri
Kamae (Grundpositionen):
Seigan-no-kamae
Jodan-no-kamae
Migi-gedan-no-kamae
Hidari-gedan-no-kamae
Suwari-gedan-no-kamae
In-no-kamae
Sha-no-kamae
Shin-no-kamae
Ko-gasumi
Te-ura-gasumi
Oo-gasumi
Tori-no-kamae
Waki-tori
Kumitachi (Partnerübungen oder Kata):
Einige Anmerkungen zur Kata:
Die Tenshin-Shoden-Katori-Shinto-Ryu ist mit ihren Kata (festgelegten Trainingsformen) und Heiho (Kampfstrategie) seit dem 14. Jahrhundert nahezu unverändert überliefert worden.
Die Kata mit dem Bo (Stab), dem Yari (Speer) und der Naginata (Schwertlanze) wurden durch Matsumoto Bizen ausgearbeitet.
Neben den in der Öffentlichkeit gezeigten Formen (Kata) gibt es noch eine Vielzahl geheimer Kata, die nur im Kreise sehr fortgeschrittener Schüler unterrichtet und trainiert werden. In den Partner-Kata werden die beiden Rollen Kiri-komi („Schneidende Rolle“) und Uke-dachi („Empfangendes Schwert“) genannt. Die Begriffe bezeichnen eine ganz unterschiedliches Verhalten im Kampf, nämlich das eher angreifend und drauflosgehende und das kontrollierend reagierende Verhalten.
Die Kata des Tenshin Shoden Katori Shinto Ryu
Das Lehrplan „Mokuroku Heiho no Shinsho“ umfasst folgende Kata:
Tachi-jutsu (Kenjutsu),
hier wird unterteilt in Kata (Kajo) mit dem Odachi (Langschwert), dem Kodachi (Kurzschwert) und Ryoto (Kata mit beiden Schwertern). In allen Kata wird der Bokken verwendet
Omote-no-tachi (Grundtechniken mit dem Odachi), 4 Kajo:
Itsutsu-no tachi = Die fünf Schwerttechniken oder Verfahren
Nanatsu-no-tachi = Die sieben Schwerttechniken
Kasumi-no-tachi = Die gesammelten (auch versammelten) Schwerttechniken ?
Hakka-no-tachi = Die acht Schwerttechniken
Gogyo-no-tachi (Höhere Techniken mit dem Odachi), 5 Kajo:
Mitsu-no-tachi = Die drei Schwerttechniken
Yotsu-no-tachi = Die vier Schwerttechniken
In-no-tachi = Das Schwert im Schatten
Sha-no-tachi = Das Schwert wird geworfen oder zugeworfen
Hatsu-no-tachi = Das Schwert im Angriff
Gokui-hichijo-no-tachi oder Shichijo no tachi (Geheime Techniken oder auch die sieben geheime Verfahren mit dem Odachi), 3 Kajo:
Toyama-no-tachi (Ukifune no kurai) = Das Schwert auf dem entfernten (auch weitem) Berg (Die Stellung des schwimmenden Bootes)
Katanami-no-tachi (Yosui no kurai) = Über das Verschärfen der Schneide oder über das Scharfe der Schneide (Die Lage oder Stellung der schwimmenden Blätter)
Agenami-no-tachi (Sangetsu no kurai) = Die anfangenden Wellen kommen (Der Mond scheint über den Berg)
Ryoto (Zwei Schwerter Techniken), 4 Kajo:
Eigetsu-no-tachi (Nio no kurai) = Der ewig scheinende Mond (Die zwei Tempelwächterstellungen)
Suigetsu-no-tachi (Tenchi no kurai) = Der Mond, der sich im Wasser spiegelt (Die Himmel- und Erdestellung)
Issonami-no-tachi (Huyo no kurai) = Das Schwert der hohen Wellen (Wind- und Blätterstellung)
Murakumo-no-tachi (Sasu no kurai) = Das Schwert in den Wolken (Die Stellung des stechenden Schwertes)
Gokui-kodachi (Geheime Techniken mit dem Kodachi), 3 Kajo:
Hangetsu-no-kodachi = Das kurze Schwert des halben Mondes
Suigetsu-no-kodachi = Der Mond, der sich im Wasser spiegelt
Seigan -no-kodachi = Ausgerichtet auf das offene Auge oder Zielen auf das offene Auge
Iai-jutsu, (schnell Schwertziehen und schneiden) mit dem Odachi:
Iai-jutsu, Iai-goshi, Suwari-iai oder auch Omote-no-iai-jutsu (Techniken aus dem Knien, man sitzt auf dem linken Knie), 6 Kajo:
Kusanagi-no-ken = Das über die Grasnarben schneidende Schwert
Nukitsuke-no-ken = Das Schwert ziehen und stechen
Nukiuchi-no-ken = Das Schwert ziehen und zuschlagen
Uken = Schlage nach rechts
Saken = Schlage nach links
Happoken = Acht Techniken oder Verfahren
Tachi-iai-jutsu (Techniken aus dem Stand), 5 Kajo:
Yukiai-gyakunuki-no-tachi = Zurückreißen und nach vorne schlagen
Zengo-chidori-no-tachi = Das Schwert läuft im Wechsel vor und zurück
Yukiai-migichidori-no-tachi = Das Schwert läuft im Wechsel rechts vor
Gyakunuki-no-tachi = Das umgekehrt gezogene Schwert
Nukiuchi-no-tachi = Ziehen und zuschlagen
Gokui-no-iai-jutsu (Geheime Techniken), 5 Kajo:
Kumokiri-no-ken = Die Wolken schneiden oder in die Wolken stechen
Hangestsu-no-ken = Das Schwert des halben Mondes
Muitsu-no-ken (auch Mui-ichi-no-ken) = Nur ein Schwert
Muni-no-ken (auch Nu-ni-no-ken) = Noch zwei Schwerter
Seigan-no-ken = Das Schwert zielt auf das offene Auge
Bo-jutsu (Stock-Techniken) mit dem Rokushakubo (der sechs Fuß lange Stock):
Omote-no-bo (Grundtechniken, Stock gegen Bokken), 6 Kajo:
Seriai-no-bo = Der Bo der wegjagt
Sune-hishigi-no-bo = Der Bo der die Knie schlägt
Saiyu-no-bo = Der links und rechts schlagende Bo
Kasa-hazushi- no-bo = Der Hutabwerfende Bo
Hanetsurube-no-bo = Der Bo der aus einen Brunnen schöpft
Tatenami-no-bo = Anrollende Wellen
Gokui-no-bo (Geheime Techniken, Stock gegen Stock), 6 Kajo:
Gedan-no-kamae-no-bo = Die Stellung mit den Stöcken abwärts
Kasumigake-no-bo = Ein Bo, ausgerichtet zur Schläfe
Denko kamae-no-bo = Die Blitzstellung oder die blitzende Stellung
Inkamae-no-bo = Der Bo im Schatten
Hikizue-kamae-no-bo = Das Abreißen eines Zweiges
Tatejo-kamae-no-bo = Ein aufrechtstehender Bo
Naginata-jutsu, (Hellebarde-Techniken) mit der Onaginata (großen Hellebarde):
Omote-no-naginata (Grundtechniken), 4 Kajo:
Itsutsu-no-naginata = Die fünf Naginatatechniken
Nanatsu-no-naginata = Die sieben Naginatatechniken
Kasumi-no-naginata = Die Naginata entlang der Schläfe oder die Naginata vorbei an der Schläfe
Hakka-no-naginata = Die acht Naginatatechniken
Gokui-hichijo-no-naginata (Geheime Techniken der Naginata oder auch die sieben geheime Verfahren der Naginata), 3 Kajo:
Embi-no-naginata = Die Technik der fliegenden Schwalbe oder die fliegende Schwalbentechnik
Tombo-no-naginata = Die Technik der fliegenden Libelle oder die fliegende Libellentechnik
Yoko-no-naginata = Die Technik von Drache und Tiger
So-jutsu, (Speer-Techniken) mit dem Su-yari (geraden Speer):
Omote-no-yari (Grundtechniken), 6 Kajo:
Hiryu-no-yari = Die Lanze des fliegenden Drachen
Koryu-no-yari = Der aufbrechende Drache
Tsukidome-no-yari = Stechen und blockieren
Anya-no-yari oder Ageya-no-yari = Wie ein Pfeil empor schießen
Denko-no-yari = Die Blitzlanze oder die blitzende Lanze
Yoruya-no-yari oder Yorunoya-yari = Wie ein Pfeil in der Nacht
Ju-jutsu (unbewaffneter Kampf), wird auch Yawara-ge (Friedenstifter) genannt, werden nur noch selten geübt:
Ju-jutsu (Waffenlose Techniken), 36 Kajo:
Tsuken
Uchitori-te
Sotodori-te
Kono-hagaeshi
Musa-soku
Kata-e-mon
Ryo-e-mon
Koromo-Shibori
Kareki-ori
Oni-osae
Tengu-gaeshi
Yami-no-yo
Sasudome
Gi-bo-shu-gaeshi
Taki –toshi
Hishi-ri-biki
Sukatami
Hagoromo-shibori
Yumei-makura
Higi-gane
Enji-shibori
Toba-soto-ori
Shika-no-isoku
Yama –toshi
Sode-guruma
Tachi-yoko-koe
Do-shibori
Hiki-shibori
Shogi-daosh-ore
Saka-yubi
Kubi-shiboroi
Washi-no-ha-otoshi
Sora-muki-busei
Kata-bane osae
Oniki-bina
Gozen-tori.
Nur durch mündliche Unterweisung (Kuden) weitergegeben werden:
Shuriken-Jitsu (Wurfgeschoss-Techniken) mit den Bo-shuriken (Wurfbolzen):
Omote no shuriken (Grundtechniken) 7 Kajo
Gogyo no shuriken (Höhere Techniken) 8 Kajo
Gokui no shuriken (Geheime Techniken) 9 Kajo
Das Werfen von Gegenständen gegen einen Feind war schon in prähistorischer Zeit eine natürliche Antwort auf Gefahr. Am Anfang waren es Steine, Zweige und alles was sonst noch vorhanden war, später war es ein Speer. Das Shuriken wurde auch „Das Schwert der Verzweiflung“ genannt, da es als ein letztes Verteidigungsmittel verwendet wurde, bevor man den Feind ein Schwert oder einen Dolch zuwarf. Später wurden spezielle Shuriken hergestellt, in verschiedenen Längen und Formen. Der Koga-, wie auch der Iga-Ninja, ebenso wie die Yagyu Shinkage Ryu verwendeten die wohlbekannten kreuz-, rad-, oder sternförmigen Shuriken. Andere Schulen benutzten Nagel-, oder Bolzenförmige Shuriken in diversen Ausführungen des Querschnittes: rund, vierkant, sechs-, oder achtkantige Formen. Einige sind mit einer Quaste versehen, die den Bolzen bessere Flugeigenschaften verschaffen sollen. Die Katori-Shinto Shuriken sind vier-, oder sechskantig und in der Mitte etwas dicker als an den beiden Enden. Die Länge beträgt etwa 18,5 cm.
Es gibt sieben grundlegende Verfahren (Kajo), acht höhere Verfahren und neun geheime Verfahren. Geworfen wird aus Za-uchi (gehockt auf dem rechten Knie) oder aus Tachi-uchi (stehend oder gehend). Der Wurf erfolgt von der linken Schulter aus längs bzw. entlang zum Boden. Der Unterschied von Katori Shinto zu anderen Schulen liegt in der Anfangsbewegung des Werfens. Im Katori Shinto wird im Augenblick des Wurfes ein Schritt nach vorne ausgeführt, wie im Kampf mit einem Schwert. Die Wurftechniken werden mündlich als „So-o-kotetsu“ weitergegeben.
Nin-jutsu(Spionage-Techniken)
Chikujo-jutsu(Festungsbau-Techniken)
Sen-jutsu oder Gunbaiho(Strategie-/Taktik-Methoden)
In-yo Kigaku (Yin-Yang Energiewissenschaft) ist eine Form der Mikkyo-Esoterik
Außerdem wird es durch Studien in Astronomie, Geographie und chinesischer Philosophie vervollständigt. Verbindungen zu Grundprinzipien der Natur und dem In-yo haben hierbei eine besondere Bedeutung.
Die Liste der Disziplinen ist gewiss nicht erschöpfend, so weit jede Kriegstradition (Ryugi) die sich respektiert 18 Disziplinen in ihrem Katalog (Bugei Juhappan) umfassen müsste, nach einem Glauben chinesischen Ursprungs (Die Zahl 18 symbolisiert einen vollständigen Kriegszyklus, eine Art Vollendung).
Man kann also annehmen, dass das Lehrprogramm dieser Schule noch wenigstens 5 andere Disziplinen umfasst hat, wie z.B.: das Ba-jutsu (Reiten). Sie gingen wahrscheinlich verloren.
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